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Kundensicherheit & -gesundheit

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Die Abläufe im Labor werden immer kompakter. Damit nimmt auch die Belastung der Arbeit stetig zu. Häufig wiederholen sich die Tätigkeiten, oder sie beanspruchen das Personal oftmals einseitig. Diese Arbeit wollen wir deshalb so weit es geht erleichtern und ergonomisch besonders vorteilhafte Life-Science-Produkte anbieten. Unser Verständnis der Ergonomie bezieht sich dabei nicht nur auf die Produkte, sondern auf die gesamte Laborumgebung.

Eppendorf optimiert die Ergonomie seiner Laborausstattung bereits seit den 1970er-Jahren und wurde insbesondere für die Ergonomie der Pipetten bekannt. 2003 führten wir das PhysioCare Concept® ein, das sich zunächst auf Geräte zur Handhabung von Flüssigkeiten konzentrierte. Inzwischen wenden wir das Konzept erfolgreich bei allen Eppendorf Produkten an.

Unser PhysioCare Concept®

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Eppendorf Produkte gelten als durchdacht, qualitativ hochwertig und so entwickelt, dass sie den Bedürfnissen der Anwenderinnen und Anwender gerecht werden. Dieser Ruf ist auch dem Eppendorf PhysioCare Concept® zu verdanken. Weil das Konzept das gesamte Spektrum der Ergonomie im Laboralltag abbilden soll, fällt unser komplettes Portfolio an Laborprodukten darunter. Zudem beziehen wir ergonomische Aspekte bei jeder neuen Produktentwicklung ein. Im Fokus des Konzepts stehen drei Bereiche:

  • Die Anwenderin und der Anwender: Das Konzept gewährleistet ein ergonomisches Design und die Optimierung des Produkts je nach individuellen Bedürfnissen von Anwenderin und Anwender.
  • Das Labor: Neue Geräte lassen sich unkompliziert in die spezifischen Gegebenheiten eines jeden Labors eingliedern.
  • Der Arbeitsablauf: Die Prozesse rund um das Labor werden allgemein verbessert, und somit auch die Ergebnisse des gesamten Unternehmens.

Um Produkte praxisorientiert zu verbessern, führen unsere Entwicklungsteams eine intensive Nutzungs- und Testphase durch. Dabei treibt sie die Frage an, wie die Nutzerinnen und Nutzer ein Produkt noch einfacher und angenehmer verwenden können.

Erhöhte Produktergonomie: Beispiel Eppendorf Zentrifugen

Manche Zentrifugentypen sind groß, hoch und nehmen viel Platz auf dem Labortisch ein. Kleinere Menschen können speziell die Zentrifugendeckel nur umständlich erreichen, was das Befüllen schwierig gestaltet – und deshalb riskant ist. Eine niedrige Beladungshöhe beugt der Gefahr von Unfällen vor. Wir achten darauf, dass der geöffnete Zentrifugendeckel für eine durchschnittlich große Person in komfortabler Reichweite ist. Darüber hinaus sollte er sich mit nur wenig Kraftaufwand schließen lassen. Bei den Eppendorf Zentrifugen genügt dafür ein leichter Druck mit den Fingern. Dies schont Rücken und Handgelenke.

Für den möglichst leisen Betrieb einer Zentrifuge muss ihr Deckel dicht verschlossen werden. Auch hierbei ist eine einfache Handhabung für die Anwenderin oder den Anwender wichtig. Der sogenannte QuickLock®-Rotordeckel von Eppendorf lässt sich mit nur einer Vierteldrehung schließen, was die Belastung für die Handgelenke reduziert.

Mithilfe von Zentrifugenadaptern platziert das Laborpersonal die Proben sicher und fest in der Zentrifuge. Je nach Gefäß sind verschiedene Adapter zu nutzen. Ein kleiner Spalt zwischen Gefäß und Adapter oder ungleiche Bodenformen können dazu führen, dass das Gefäß bricht und die Probe unbrauchbar wird. Mit verschiedenfarbigen Rotoradaptern erleichtern wir die richtige Größenauswahl, um das Risiko von ungewollten Vorkommnissen zu verringern.

Produktsicherheit als Qualitätsmerkmal

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Wenn Nutzerinnen und Nutzer unsachgemäß mit Life-Science-Produkten und Laborproben umgehen, besteht das Risiko, dass sie verletzt werden – speziell bei der Handhabung von Proben, die gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Ziel bei der Entwicklung von Eppendorf Produkten ist es, dieses Risiko zu reduzieren. Wir achten darauf, Kontaktzeit und -nähe zu den Proben möglichst gering zu halten.

Unsere Produkte gestalten wir so, dass sie bei fachkundiger Handhabung sehr sicher sind: Sie müssen immer produktgruppenspezifischen Sicherheitsnormen und internen sowie externen Qualitätsvorgaben entsprechen. Beispielsweise unterziehen wir Zentrifugen in der finalen Entwicklungsphase stets einem Crashtest und prüfen, ob ihr Gehäuse standhält, wenn der Rotor im Inneren bei hoher Geschwindigkeit bricht. Hierbei dürfen keine Bauteile das Gerät verlassen und es darf sich kaum bewegen.

Produktrisiken erkennen & minimieren

Bei der Erforschung und Entwicklung durchlaufen unsere neuen Methoden und Produkte intensive Qualitäts- und Sicherheitstests. Dabei setzen wir auf ein Meilensteinkonzept und binden unsere unternehmensinterne Audit-Einheit ein. Potenzielle Fehler in der Produktentwicklung können wir so frühzeitig erkennen und lösen. Mehrere interne Stakeholderinnen und Stakeholder führen qualitäts- und sicherheitsbezogene Freigabeprozesse durch; ausführlichere Begutachtungen erfolgen häufig nach dem Vier-Augen-Prinzip.

Außerdem unterziehen wir Materialien und Komponenten regelmäßigen Belastungstests. Je nach Produkttyp variieren sie in ihrer Anzahl und Detailfülle. Hierzu schätzen wir üblicherweise die durchschnittliche tägliche Nutzung im Labor und setzen sie zu einer theoretischen Produktlebenszeit ins Verhältnis. Dabei übersteigt die Belastung im Labortest die reale Belastung gewöhnlich deutlich. So werden Testobjekte wie Scharniere von Schließmechanismen bis zu 100.000 Mal geöffnet und geschlossen. Zudem gibt es Alterungstests: Hier setzen wir ein Produkt wiederholt Licht oder Wärme aus. In weiteren Tests überprüfen wir zudem die Beständigkeit der Oberflächen gegen Chemikalien.

Vor der Serienfertigung eines Produkts testen es Kunden für mehrere Wochen unter realen Nutzungsbedingungen. Sie erfassen verschiedene Testparameter, die anschließend von uns ausgewertet werden, und sie notieren mögliche Kritikpunkte. Daneben führen wir bedarfsweise bereits während der Konzipierung eines Produkts eine frühe Testphase mit Kunden durch. Vor dem Hintergrund agiler Projektentwicklung wollen wir das Feedback von Anwenderinnen und Anwendern zukünftig bei noch mehr Entwicklungsschritten einholen und berücksichtigen.

Um Produktmängel nach der Markteinführung feststellen und nachverfolgen zu können, verwendet unser Produktservice-Bereich eine zentrale Datenbank; diese speist sich aus potenziellen, von Kunden gemeldeten Problemfällen. Tritt ein Fall besonders häufig auf oder erweist er sich als schwerwiegend, untersuchen und bewerten Vertreterinnen und Vertreter der Bereiche Qualität, Produktion, Service, Vertrieb und der jeweiligen Business Division die Situation und beschließen bedarfsweise Korrekturmaßnahmen. Nach deren Umsetzung prüfen wir, ob das Problem erfolgreich behoben wurde. Der gesamte Prozess wird durchgängig dokumentiert.

Standards & Richtlinien

Bei der Produktentwicklung beachten wir alle geltenden nationalen und internationalen regulatorischen Vorgaben, die oftmals den Rahmen für Entwicklungsmöglichkeiten festlegen. Weltweit nehmen diese Anforderungen zu, wobei immer mehr Länder ihre lokalen Vorschriften an bestehende Regelwerke der Europäischen Union und der USA anpassen. Dazu zählen etwa die REACH-Verordnung und die ergänzende EU-RoHS-Richtlinie 2011/65/EU zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten.

Die für die Einhaltung von Chemikalien- und Materialvorschriften relevanten gesetzlichen Anforderungen beziehen sich hauptsächlich auf die Gefahrenkommunikation sowie auf lokale und regionale Aktivitäten zur Registrierung von Chemikalien. Für Eppendorf ist es somit entscheidend, die in den eigenen Produkten verbauten Ausgangsstoffe eindeutig zuordnen zu können.

Produktsicherheitsinformation für Kunden

Grundsätzlich gelten alle Nutzerinnen und Nutzer von Eppendorf Produkten als ausgebildete Fachkräfte, was bedeutet, dass wir die fachgerechte Nutzung unserer Produkte voraussetzen. Mit der ersten Beratung wenden wir uns zunächst jedoch an einen breiteren Kreis – dem auch Einkaufsabteilungen, Zwischenhändler oder nicht-technische Führungskräfte angehören. Diese Personen verfügen in der Regel über weniger biowissenschaftliches Hintergrundwissen. Dem haben wir uns angepasst und ein breit gefächertes Portfolio an Produktinformation erstellt. Nach gesetzlicher Vorgabe bieten wir unseren Kunden Gebrauchsanweisungen und, wo zielführend, Anleitungen, wie man Produkte gefahrenfrei entpackt und installiert. Die Informationen sind auch online verfügbar. Für Produkte mit potenziell gesundheitsschädlichen chemischen Inhaltsstoffen wie Schmiermittel, Kühlmittel oder Batterien können die entsprechenden Sicherheitsdatenblätter (Material Safety Data Sheets) ebenfalls online abgerufen werden.

Datenschutz

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Das Vertrauen unserer Kunden, Geschäftspartner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein hohes Gut. Wir wollen es gewinnen sowie wahren und damit auch den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens gewährleisten. Integres und rechtskonformes Verhalten ist dafür unverzichtbar. Dieser Grundsatz gilt auch für den Umgang mit Daten, weshalb es für uns selbstverständlich ist, die personenbezogenen Daten von unseren Kunden, Geschäftspartnern und Beschäftigten zu schützen. Wir bekennen uns zu den Grundprinzipien des Datenschutzes und insbesondere dazu, dass personenbezogene Daten nur verarbeitet werden dürfen, wenn es rechtmäßig ist. Deshalb haben wir unsere Datenschutzziele in unserem Verhaltenskodex verankert und ein Datenschutz-Managementsystem konzernweit implementiert, durch das das Sicherheits- und Schutzniveau der Datenverarbeitungen sichergestellt werden kann. In unserem Datenschutzteam, das sich aus Ansprechpersonen mit verschiedenen Expertisen aus den Abteilungen Legal, IP & Compliance, Human Resources und Global IT sowie einer externen Datenschutzbeauftragten zusammensetzt, verbessern wir kontinuierlich die Prozesse und beraten alle Fachabteilungen bei der Umsetzung der datenschutzrechtlichen Anforderungen. Dazu gehört beispielsweise, dass vor dem Einkauf beziehungsweise der Lizenzierung von Produkten und Dienstleistungen eine umfassende datenschutzrechtliche Einschätzung durch das Datenschutzteam erfolgt. Ziel ist es, schwerwiegende Folgen – etwa Datenverlust, Diebstahl personenbezogener Daten oder Verletzung von Urheberrechten – zu verhindern. Auch abseits der Nutzung elektronischer Systeme verhalten wir uns mit der erforderlichen Sensibilität.

Im Berichtsjahr gab es keine begründeten Beschwerden über Datenschutzverletzungen jeglicher Art.