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Energie & Emissionen

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Auch wir erzeugen durch unsere Geschäftstätigkeit Treibhausgase. Wir betrachten es deshalb als unsere Aufgabe, für eine lebenswerte Welt – heute und morgen – unseren Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten. Unsere Ambition lautet, Klimaneutralität für die Eppendorf Gruppe zu erreichen. Um ihr näherzukommen, bekennen wir uns zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf unter 2 °C zu beschränken.

Bei der Herstellung unserer Produkte entstehen CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wir wollen diese Emissionen reduzieren. Dabei konzentrieren wir uns auf CO₂-Emissionen, die in unseren eigenen Produktionsstätten und in unserer Verwaltung anfallen, sowie auf CO₂-Emissionen, die mit der Verwendung unserer Produkte durch unsere Kunden einhergehen.

Energieeffiziente Produkte und Technologien werden von unseren Kunden zunehmend nachgefragt. Deshalb berücksichtigen wir Energieeffizienz frühzeitig in unseren Entwicklungsprozessen. Aus unserer Sicht werden sich Investitionen in Klimaschutz und Energieeffizienz langfristig auch wirtschaftlich auszahlen.

Risiken begegnen, Anforderungen erfüllen

Klimatische Veränderungen können zu Planungs- und Investitionsunsicherheiten führen. Deshalb reduzieren wir mit Maßnahmen zum Klimaschutz auch künftige Risiken für unser Geschäftsmodell. So hat beispielsweise eine steigende Energieeffizienz in unseren Prozessen den Nebeneffekt einer geringeren Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen. Zudem erfüllen wir die stetig steigenden Anforderungen unserer Stakeholderinnen und Stakeholder. Vor allem unsere Kunden, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Eigentümerfamilien und Gesetzgeber erwarten von uns ein starkes Bekenntnis zum Klimaschutz und eine transparente Berichterstattung zu unserem CO₂-Fußabdruck. Unsere Klimaschutzmaßnahmen tragen nicht zuletzt zur Umsetzung der Global-Compact-Prinzipien bei.

Unsere Klimastrategie

Mit der Ambition vor Augen, Klimaneutralität für die Eppendorf Gruppe zu erreichen, haben wir eine ehrgeizige Klimastrategie entwickelt. Sie orientiert sich am Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf unter 2 °C zu beschränken. In einem ersten Schritt begannen wir 2021, eine CO₂-Bilanz für die gesamte Eppendorf Gruppe zu erstellen. Dazu erfassten wir die CO₂-Emissionen unserer Geschäftstätigkeit (Scope 1 und 2) sowie CO₂-Emissionen aus selbst beauftragten Transporten und geschäftlichen Flugreisen (Scope 3, Kategorien 4, 6 und 9).

Aus dieser initialen CO₂-Bilanz haben wir ein gruppenweites Klimaziel abgeleitet: Bis zum Jahr 2028 streben wir Klimaneutralität für die Eppendorf Gruppe an. Dieses übergreifende Ziel soll durch die Umsetzung verschiedener Teilziele erreicht werden, die wir in einer „Roadmap“ mit kurz- bis mittelfristigen Maßnahmen unterlegt haben. Im Vordergrund stehen dabei die Emissionsvermeidung und -reduktion – beispielsweise über optimierte Energieeffizienz in unseren Gebäuden und klimafreundlichere Transportmittel. Nicht vermeidbare Emissionen sind durch geeignete Mechanismen zu kompensieren. Um unsere Fortschritte zu messen, erheben wir unsere CO₂-Bilanz jährlich. Im nächsten Nachhaltigkeitsbericht, der 2024 erscheint, wollen wir über die Fortschritte berichten.

Mit unserer Klimastrategie wollen wir unserem Unternehmensauftrag „Eppendorf hilft, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern“ gerecht werden und legen den Kurs für die Zukunft von Eppendorf fest.

Aussagekräftige Leistungsindikatoren

Wir erfassen bereits im Rahmen unseres betrieblichen Umweltmanagements verschiedene Leistungsindikatoren, etwa unseren Gesamtenergieverbrauch und die Energieeffizienz in Relation zu Parametern wie Fläche, Produktionsoutput, Materialinput und Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Leistungsindikatoren werden an den Standorten, die bereits über eine ISO 14001 Zertifizierung verfügen und an jenen, an denen diese im Aufbau ist, jährlich erfasst, analysiert und bewertet. Ihre Entwicklung gibt uns Aufschluss über die Wirksamkeit unserer Klimaschutz- und Effizienzmaßnahmen.

Eine Übersicht der wesentlichen berichteten Leistungsindikatoren findet sich im Kapitel Nachhaltigkeitskennzahlen.

Effizienzsteigerungen: Energieaudits als Ausgangspunkt

GRI 302/3-3, -4

Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ergeben sich bereits heute aus Energieaudits, die alle vier Jahre an unseren energieintensivsten deutschen Standorten durchgeführt werden. Seit 2015 haben wir an den drei größten deutschen Standorten jeweils zwei Audits durchgeführt – das nächste wird 2023 stattfinden. Die Ergebnisse der Audits werden analysiert und Erkenntnisse zur Erhöhung der Energieeffizienz und zu Einsparpotenzialen in einen Maßnahmenplan überführt, der von den Standortverantwortlichen sukzessive umgesetzt wird. Die Umsetzung wird anschließend im Rahmen des betrieblichen Umweltmanagements überwacht.

Rollen & Verantwortlichkeiten

Die Verantwortung für das Thema Klimaschutz liegt bei unserem Chief Financial Officer (CFO), der innerhalb des Gesamtvorstands die Schirmherrschaft für das Thema übernommen hat. Der Gesamtvorstand trifft strategische Entscheidungen und gibt konkrete Maßnahmen frei. Die Entwicklung unserer Klimastrategie, die CO₂-Bilanzierung und die Steuerung der Umsetzung aller Klimaschutzmaßnahmen verantwortet der Geschäftsbereich Sustainability & HSE (Health, Safety and Environment). Expertinnen und Experten aus den Fachabteilungen entwickeln konkrete Maßnahmen und führen diese nach Freigabe durch.

Relevante Standards & Richtlinien

Den Rahmen für unseren betrieblichen Umweltschutz bildet die unternehmensweit geltende Eppendorf Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltmission (HSE-Mission). Sie gibt vor, dass Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung von Umweltbelastungen kontinuierlich identifiziert, umgesetzt und überprüft werden sollen, um ihre Wirksamkeit zu bewerten. Dies erreichen wir mit unserem zertifizierten Umweltmanagement auf Basis der ISO-Norm 14001. Das Umweltmanagement ermöglicht uns, unsere Umweltleistung systematisch zu verbessern und Änderungsprozesse effektiv zu steuern.

Alle nach ISO 14001 zertifizierten Standorte werden im Einklang mit geltenden Gesetzen, Genehmigungen und unternehmensinternen Richtlinien regelmäßigen Audits unterzogen.

Prozesse verbessern, Produkte optimieren

Bei unseren Klimaschutzmaßnahmen setzen wir vor allem an zwei Stellen an: Zum einen reduzieren wir die CO₂-Emissionen unserer Geschäftsprozesse, Transport- und Reisetätigkeiten. Wir beziehen beispielsweise Strom aus erneuerbaren Quellen und setzen Energieeffizienz-Verbesserungen um. Zum anderen wollen wir die CO₂-Emissionen in der Nutzungsphase unserer Produkte reduzieren, etwa durch die Entwicklung energieeffizienterer Produkte. Wir planen, den unternehmensübergreifenden Austausch zum Thema Klimaschutz zu verstärken.

Seit 2022 unterstützt Eppendorf die Stiftung KlimaWirtschaft als Fördermitglied. Ziel der Stiftung ist es, den Klimaschutz sowie die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen voranzutreiben. Die Wirtschaft soll dabei eine zentrale Rolle einnehmen und zur Lösung beitragen. Die Mitgliedsunternehmen der Stiftung treffen sich mehrmals jährlich, um Themen gemeinsam zu besprechen und Impulse für die Politik zu erarbeiten.

Darüber hinaus sind wir Gründungsmitglied im Unternehmensnetzwerk Klimaschutz der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), das Unternehmen zusammenbringt, die sich nachhaltig ausrichten wollen. Die Mitglieder können sich Wissen im Bereich des betrieblichen Klimaschutzes aneignen, mit anderen Unternehmen in Kontakt treten und von den Erfahrungen der anderen lernen.

Unser CO2-Fußabdruck

GRI 305/3-3

Im Rahmen der CO₂-Bilanzierung haben wir 2021 begonnen, alle Energieverbräuche, die in unseren internen Geschäftsprozessen anfallen (Strom, Heiz-/Kühlenergie, Kraftstoff unserer Fahrzeugflotte), zu erfassen, zu analysieren und zu bewerten. Darüber hinaus erfassen wir für unsere CO₂-Bilanzierung auch CO₂-Emissionen aus von uns in Auftrag gegebenen Transporten und Geschäftsreisen mit dem Flugzeug (Scope 3, Kategorie 4, 6 und 9). Als Basisjahr für die CO₂-Bilanz haben wir 2019 gewählt, da die Zahlen aus 2020 und 2021 aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie nicht repräsentativ sind. Im Jahr 2019 verzeichnete Eppendorf einen Ausstoß von insgesamt 106.920 t CO₂. Dabei fiel der Hauptteil auf den Stromverbrauch der Standorte.

Aufgrund der Pandemie sind sowohl 2020 als auch 2021 unsere CO₂-Emissionen aus Flugreisen gesunken bis sie im Jahr 2022 wieder auf 2.256 t anstiegen. Dagegen sind die CO₂-Emissionen aus dem Transport unserer Produkte um 24 % gesunken, primär durch Ersetzung von Luftfracht durch Seefracht.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Ein Kernelement, um unsere Emissionen zu reduzieren, ist der Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen. Ein Großteil der deutschen Eppendorf Standorte bezieht bereits seit 2020 Ökostrom. Lediglich unsere deutsche Vertriebsgesellschaft mit Hauptsitz in Wesseling sowie das Eppendorf Distribution Center in Hamburg bezogen Ende 2022 noch konventionellen Strom. Die Stromverbräuche der beiden Standorte lagen zusammengenommen im Jahr 2022 bei weniger als 4 % des gesamten Stromverbrauchs von Eppendorf in Deutschland.

Scope 1 & Scope 2 Emissionen in tCO2e
GRI 305-1, -2

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Energieverbrauch der Eppendorf Gruppe in MWh
GRI 302-1

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Durch den Einkauf von 38,6 Mio. kWh zertifiziertem Ökostrom erreicht Eppendorf für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2022 an insgesamt fünf deutschen Standorten Klimaneutralität im berechneten Stromverbrauch. Bei der Erzeugung der vorgenannten Strommenge werden bis zu 16.354 t CO₂ weniger freigesetzt als bei einer Stromerzeugung durch Energiequellen, wie sie zum Zeitpunkt der Zertifikatserstellung im durchschnittlichen Strommix Deutschlands enthalten waren.

Auch an Standorten außerhalb Deutschlands nutzen wir erneuerbare Energien. Unsere Produktionsstätte in Enfield, USA, wird seit 2021 zu 100 % mit Windenergie betrieben. Maldon in Großbritannien nutzt seit 2020 100 % grünen Strom.

Erneuerbare Energien & Energieeffizienz an unseren Standorten

Neben dem Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen setzen wir auch auf Eigenerzeugung. In Hamburg beispielsweise liefert seit 2014 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Bürogebäudes Strom, der die Wärmepumpen der angeschlossenen Geothermieanlage versorgt.

Am Standort Jülich lassen wir seit Oktober 2021 einen Neubau nach den Anforderungen der Auszeichnungsstufe „Platin“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), dem höchsten Standard für nachhaltiges Bauen, errichten. Für diese Auszeichnungsstufe müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, etwa zur Ökobilanz des Gebäudes, zum Einsatz rezyklierter Baustoffe oder zur Innenraumluftqualität. In Jülich fördert ein Gründach ein angenehmes Gebäudeklima und hilft Energiekosten einzusparen. Zudem erzeugt eine Photovoltaikanlage an sonnigen Tagen mehr Energie, als das 3.600 m2 umfassende Gebäude verbraucht. Außerdem wird die KfW-Effizienzstufe 40 Plus, die höchste Effizienzstufe mit eigener Stromerzeugung und Selbstnutzung des Stroms, erreicht. Der Primärenergiebedarf ist um 60 % geringer als bei einem vergleichbaren herkömmlichen Neubau. Sobald die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Neubau im dritten Quartal 2023 bezogen haben, sollen auch die bestehenden Gebäude am Standort Jülich saniert und modernisiert werden.

Im Rahmen eines Vorstandsbeschlusses, der durch die Verabschiedung der Eppendorf 2025 Strategie vollzogen wurde, wurde die DGNB-Zertifizierung der Stufe „Platin“ zum Ziel für Bauprojekte in der Wirtschaftsregion EMEA gesetzt. Für Bauprojekte außerhalb der EMEA-Region wird die „Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)“-Gold-Zertifizierung angestrebt. Der Standort Jülich ist das erste Bauprojekt, das die Stufe „Platin“ der DGNB erfüllt. Es folgt der Bau des Technology Centers Shanghai, der den Standard der LEED-Gold-Zertifizierung anstrebt.

Daneben arbeiten wir mit verschiedenen Maßnahmen daran, die Energieeffizienz in Verwaltung und Produktion zu verbessern. Am Standort Oldenburg haben wir beispielsweise bereits 2014 ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb genommen. Im Jahr 2022 wurden 25 % des Strombedarfs und 58 % des Kältebedarfs durch das BHKW gedeckt. Zudem wurden bei Umbauten Fensterfronten ausgetauscht beziehungsweise isoliert und die Umstellung auf LED-Beleuchtung vorangetrieben. Am Standort Hamburg haben wir ein Optimierungskonzept zur Drucklufterzeugung erstellt und im Laufe des Jahres 2022 umgesetzt. Hier tauschten wir Kompressoren aus und verbesserten die Kompressorsteuerung. In Leipzig wurde die bereits 2021 umgebaute Produktion im Jahr 2022 um LED-Beleuchtung ergänzt. Am britischen Standort Maldon nutzen wir die Abwärme, die bei der Qualitätsprüfung unserer Ultratiefkühlgeräte (ULT) entsteht.

Seit dem Berichtsjahr ermöglichen Augmented-Reality (AR)-Brillen eine digital innovative und zugleich energieeffiziente Zusammenarbeit unserer Technology Center Oldenburg und Enfield. Per Videotelefonat sind Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit Technikfachleuten verbunden. Die von diesen getragene AR-Brille überträgt den Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern ein Bild, in das Markierungen gesetzt und spezielle Anlageteile punktgenau gezeigt werden können. So können Technikerinnen und Techniker und Beschäftigte aus der Produktion an verschiedenen Orten das Gleiche sehen und miteinander Lösungen finden, etwa bei Fehlermeldungen. Das spart einerseits Zeit, weil zum Beispiel eine Erklärung per Telefon ohne Bild weniger verständlich und zeitintensiver wäre. Andererseits reduziert der Einsatz der AR-Brillen umweltbelastende Dienstreisen. Außerdem kann diese Methode darüber hinaus für vereinfachte Einzelschulungen für Geräte oder Softwareprogramme sorgen.

Mitarbeitermobilität

Um die CO₂-Emissionen unserer Geschäftstätigkeit zu verringern, richten wir vor allem in Deutschland den Fokus auch auf die Mobilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für unseren deutschen Fuhrpark haben wir uns bis 2025 zum Ziel gesetzt, einen Flottendurchschnitt von 40 g CO₂/km zu erreichen.

Ende 2022 lag der Durchschnitt bei 73 g CO₂/km (2021: 101 g CO₂/km). Um die CO₂-Emissionen unseres Fuhrparks weiter zu senken, ist für alle deutschen Standorte die Anschaffung weiterer Hybrid- und E-Fahrzeuge geplant.

Seit Mai 2021 werden auch alle Firmenfahrzeuge an unseren Standorten in Nordamerika auf Hybridoptionen umgestellt, sobald die alten Leasingverträge auslaufen. Seit Einführung unserer CarPolicy im Dezember 2020 konnten die CO₂-Emissionen unserer Flotte bereits um 43,4 % gesenkt werden.

An den deutschen Standorten haben wir 2021 ein „JobRad“-Angebot für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt. Hierbei können sich die Beschäftigten für die Zeit von 36 Monaten ein Fahrrad leasen und die Raten mittels Gehaltsumwandlung bezahlen. Bis Ende 2022 wurden auf diese Weise insgesamt 278 Dienstfahrräder angeschafft, wovon 100 allein auf das Berichtsjahr fallen.

Am Standort Hamburg wurde 2021 der Bau eines Gebäudes für das Unterstellen von Fahrrädern begonnen. Im Berichtsjahr wurde das Bikestop-Gebäude eröffnet und bietet nun Platz für insgesamt 310 Fahrräder und sechs Fahrräder mit Anhängern. Außerdem haben wir ausreichende Möglichkeiten zum Laden von E-Fahrrädern geschaffen und zwei Servicestationen eingerichtet, die mit einer Aufhängevorrichtung und Luftpumpen ausgestattet sind. Somit wollen wir ein Zeichen für die Mobilitätswende setzen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Umstieg auf alternative Mobilitätsformen zum Auto erleichtern.

Klimaschonende Produktentwicklung & -nutzung

GRI 305/3-3

Wir setzen beim Klimaschutz darauf, die CO₂-Emissionen in der Nutzungsphase unserer Produkte (Scope 3, Kategorie 11) zu reduzieren. Verschiedene interne Analysen haben ergeben, dass hier ein beträchtlicher Teil des Ausstoßes anfällt. Im Berichtszeitraum entstanden durch die Nutzung von Produkten der Marke Eppendorf bei unseren Kunden etwa 246.561 t CO₂. Außerdem tragen Gewinnung und Herstellung eingekaufter Materialien einen signifikanten Anteil an Upstream-Emissionen – also jene aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette – bei. Eppendorf achtet daher auf den effizienten Einsatz von Materialien in der Herstellung. Darüber hinaus wollen wir unsere Kunden durch Publikationen dafür sensibilisieren, Energie und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt trägt die besondere Langlebigkeit unserer Produkte dazu bei, den relativen CO₂-Fußabdruck pro Produkt zu verringern.

Seit 2017 arbeitet Eppendorf mit My Green Lab®, einer unabhängigen Non-Profit-Organisation, im Rahmen des ACT® Environmental Impact Factor Labels zusammen. ACT®-Zertifizierungen decken den steigenden Bedarf von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Beschaffungsmarktunternehmen nach transparenten, von Dritten geprüften Informationen über die Umweltauswirkungen von Laborequipment. Die Zertifizierungen berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien von der Herstellung bis zum Lebensende eines Produkts – etwa die Ressourceneffizienz, den Einsatz von Materialien aus erneuerbaren Quellen, Recyclinganteile, die Robustheit der Produkte und die Recyclingfähigkeit. Eppendorf ist stolz, seine Produkte durch My Green Lab® zertifizieren zu lassen und damit kontinuierlich zu verbessern.

2022 wurden mehrere Eppendorf Produkte zertifiziert beziehungsweise re-zertifiziert: Unter anderem erhielten die BioBased Tubes und der Ultra Low Temperature (ULT) Freezer (CryoCube® 440h) die ACT®-Zertifizierung. Die Eppendorf Tiefkühlgeräte sind die ersten „Ultra Low Temperature“-Geräte, die 2018 mit dem ACT®-Label zertifiziert wurden. In der Zukunft strebt Eppendorf eine weitere Ausweitung der Kooperation mit My Green Lab® und weitere Zertifizierung von Eppendorf Produkten an.

Unsere im Jahr 2021 auf den Markt gebrachten Tiefkühlschränke CryoCube F440n und F570n nutzen die natürlichen Kältemittel Propan und Ethan. Beide Kohlenwasserstoffe haben ein sehr niedriges Treibhauspotenzial. Bei den Vorgängergeräten kamen Stoffe zum Einsatz, die ein vielfach höheres Treibhauspotenzial hatten. Das Treibhauspotenzial von Kältemitteln ist insbesondere bei nicht sachgemäßer Entsorgung relevant, da das Kältemittel so in die Atmosphäre gelangen kann. Bei dem CryoCube F440n Freezer konnten wir zudem bei gleichzeitiger Erhöhung der Kapazität von 410 L auf 440 L den täglichen Energieverbrauch von 10,8 kWh auf 8,3 kWh senken. Dies führt zu einer CO₂-Reduktion von etwa 0,25 t pro Jahr und Gerät. Bei dem CryoCube F570n Freezer konnten wir den errechneten Stromverbrauch ebenfalls um etwa 21 % senken, was zu einer durchschnittlichen CO₂-Reduktion von etwa 0,22 t pro Jahr und Gerät führt.

Ultratiefkühlgeräte (ULT) müssen rund um die Uhr extrem niedrige Temperaturen von –80 °C aufrechterhalten. Deshalb verbrauchen auch energieeffiziente Geräte große Mengen an Strom. Das Forschungsinstitut International Institute for Sustainable Laboratories und die Organisation My Green Lab® haben es sich zur Aufgabe gemacht, zu erkunden, wie der Einsatz von ULT-Gefriergeräten energetisch optimiert werden kann. Dazu haben sie eine jährliche „Freezer Challenge“ ins Leben gerufen, die von Eppendorf als Hersteller von ULT-Geräten bereits mehrfach gesponsert wird.

Nutzerinnen und Nutzer von ULT-Tiefkühlschränken sind eingeladen, Maßnahmen zum Energiesparen zu ergreifen und ihre Ergebnisse bei der Challenge einzureichen. Solche Maßnahmen können beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Geräten mit Kolleginnen und Kollegen oder die Einstellung eines angepassten Soll-Temperaturwerts sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auf diese Weise die größten Energieeinsparungen erzielen konnten, werden jährlich ausgezeichnet. 2022 nahmen ca. 1.500 Labore aus den USA, Europa und weiteren Regionen der Welt an der Freezer Challenge teil.